Verkehr
E-Auto: Lade-Infrastruktur
07.12.23/ Millionen Autos sollen bis 2030 als E-Autos über Deutschlands Straßen rollen - so die Planung. Davon sind wir himmelweit entfernt. Es ist allgemein bekannt, dass potenzielle Käufer von E-Autos den Kauf hinauszögern, weil sie fürchten, mit leerem Akku liegen zu bleiben, weil nämlich das Netz der Ladesäulen zu löchrig ist. Andererseits werden zu wenige Ladesäulen gebaut, weil zu wenige E-Autos in Betrieb sind, um Ladesäulen rentabel zu betreiben - das klassische 'Henne oder Ei-Problem'. Diesem Problem will man mit dem Projekt "Wunschladesäule" begegnen, an dem sich auch der Rhein-Sieg-Kreis beteiligt, indem er die Städte und Gemeinden im Kreis beim Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur durch ein kreisweites Konzept unterstützt. Das geht so, dass jedermann eine Stelle benennen kann, an der eine Ladesäule gut und gerne stehen könnte. Über das Internetportal https://www.wunschladesaeule.de/rhein-sieg-kreis können zunächst bis Ende 2023 punktgenaue Vorschläge für Wunsch-Standorte von Ladesäulen gemacht werden. Zusätzlich sind auf der interaktiven Karte bereits bestehende Ladesäulen, sowie Ladesäulen-Standorte in Beantragung verzeichnet. Diese Standorte können von Ihnen ebenfalls bewertet werden, um aus der Vielzahl an eingereichten Vorschlägen die besten Standorte zu selektieren. Auch so geht Bürgerbeteiligung. Einfach mal probieren.
www.wunschladesäule.de wird herausgegeben durch das Beratungsbüro EcoLibro Gmbh, Troisdorf und wird bereitgestellt durch die tetraeder.com Ingenieurgesellschaft aus Dortmund.
Wieder mehr Fluglärm in der Nacht
2023/ Vielen Menschen in Sankt Augustin fällt auf, dass es nachts wieder viele Fluglärm-Ereignisse gibt; man wacht auf und kann nicht wieder einschlafen. Das ist nervig, aber was viel schlimmer ist, ist das, was man nicht bewusst wahrnimmt. Die Aufwachreaktionen gehen einher mit einem Anstieg der Herzfrequenz, und mit der Zeit geht das wirklich an die Gesundheit. Insbesondere der Fluglärm in der Nacht ist also nicht nur nervig, sondern vor allem ungesund. Während der Hochphase der Corona Pandemie wurde weniger geflogen. Dass die Pandemie vorbei ist und man wieder unbeschwerter reist (fliegt), "spiegelt sich auch in der zunehmenden Zahl nächtlicher Personenflüge wider", stellt die Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn e.V. in ihrem Rundschreiben 2023 fest und liefert die Daten und die entsprechende Darstellung in Diagrammform dazu.
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Vor 15 Jahren - September 2008
"Menschen, die im Keller schlafen, Anwohner, die Fluglärm krank macht", nach dem WDR-Magazin "Markt" prangerte gestern Abend, 19.25 Uhr, auch die ZDF-Wirtschaftssendung "WISO" den Fluglärmterror des Köln-Bonner-Airports an: "Der tägliche Albtraum!" Dass ein Zusammenhang zwischen Fluglärm und Gesundheitsschäden besteht, liegt nach einer Studie des Bundesumweltamtes auf der Hand. 800 000 auch in Siegburg untersuchte ärztliche Verordnungen belegen: Je mehr - vor allem nächtlicher - Fluglärm, je größer der Medikamentenverbrauch - bis zu mehr als 100 Prozent gegenüber nicht vom Lärmterror betroffenen Vergleichspersonen, wie Professor Eberhard Greiser gestern Abend betonte. Doch nicht nur die bisher diskutierten Diagnosen Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt spielen dabei eine Rolle. Erstmals öffentlich erwähnt wurde in "WISO" der mögliche Zusammenhang von Fluglärm und Krebserkrankungen. Auch hier werden entsprechende Medikamente bei Bewohnern im Nahbereich des Airports "deutlich häufiger" verordnet. Keinen Grund zur Besinnung sieht derweil Verkehrsminister Oliver Wittke. In "WISO" gab es von ihm zur Begründung des Nachtflugs nur wolkiges Wortgeklingel wie "Wir wollen Wertschöpfung ins Land holen." Und: "Wir wollen den Standort NRW stärken." "Wertschöpfung"? Wie es tatsächlich aussieht, rechnete der Siegburger Mediziner Dr. Arno Lange hoch. Rund 2000 Euro kosten jährlich die ärztliche Behandlung und Medikamente für jeden Fluglärmkranken. Bei 160 000 Betroffenen des Flughafens macht das unter dem Strich einen volkswirtschaftlichen Schaden von mehreren hundert Millionen Euro. Lange: "Medizinisch doktern wir nur an den Symptomen, die einzige sinnvolle Therapie heißt: Nachtflugverbot!" (Quelle: Siegburger Newsletter 032739)
Kritische Verkehrssituationen
Paul-Gerhardt-Str. in Niederpleis
Gefährliche Begegnungen von Radfahrenden und Autofahrenden sind auf der Paul-Gerhardt-Straße zwischen Ausfahrt REWE-Parkplatz und Hauptstraße alltäglich. Denn auf diesem Abschnitt ist eine Fahrbahn-Hälfte für das Parken von Autos reserviert. Fahren dürfen Autos nur Richtung Hauptstraße, aber der Radverkehr ist für beide Richtungen freigegeben. Da wird es oft eng und gefährlich. Die Kfz-Stellplätze sollten auf diesem Abschnitt entfernt werden. Gefährlich ist es auch an einer anderen Stelle ganz in der Nähe: Die schmale Rebenstraße weist kurz nach ihrem Beginn an der Hauptstraße eine Engstelle auf, die unmittelbar hinter einer Kurve liegt. Und ausgerechnet in dieser Kurve werden Autos geparkt – nicht in Längsaufstellung, sondern rechtwinklig zur Fahrbahn. Für Fußgänger und Radfahrerinnen ist die Lage deshalb sehr unübersichtlich. Die Stadt als Straßenverkehrsbehörde beurteilt die Lage anders: “Die dort gefahrenen Geschwindigkeiten sind insbesondere durch die Kurvenlage und der Sichtverhältnisse als gering zu bezeichnen. Es liegen keine polizeilichen Erkenntnisse zu Unfällen oder verkehrsgefährdenden Situationen vor.“
Verkehrsgefährdendes Verhalten ist aber bei der Einfahrt zum Gelände des „MVZ Adentes“ oft zu beobachten. Von Niederpleis in Richtung Sankt Augustin Ort fahrende Kfz missachten die durchgezogene weiße Linie und kreuzen im Kurvenbereich den Gegenverkehr, um den Adentes-Parkplatz zu erreichen. Der Aufbruch! hat darauf aufmerksam gemacht und dazu einen einstimmigen Beschluss des Mobilitäts-Ausschusses erwirkt, der die Straßenverkehrsbehörde zum Handeln auffordert.
Linie 66 = Hindernis für Feuerwehr
So froh wir sind, dass es die Stadtbahn-Linie 66 (Siegburg - Bonn - Bad Honnef) gibt, weil sie viel Verkehr von den Straßen fernhält; und so froh wir sein können, dass sie demnächst im Fünf-Minuten-Takt fahren wird und ein noch besseres "Öffi"-Angebot (öffentliche Verkehrsmittel) macht, so sehr wirft sie an anderer Stelle Probleme auf. Denn "Die 66" zerteilt das Stadtgebiet in einen Ost-Teil und einen West-Teil. Nicht schlimm? Doch, ist schlimm, weil täglich auch viele Menschen diese Grenze passieren müssen. Und je öfter die 66 fährt, desto häufiger sind die Bahnschranken geschlossen. Dabei tritt der schlimmste Fall eigentlich nur ein, wenn es um Leben und Tod geht, also um Rettungsfahrten für akut Erkrankte oder Schwerverletzte UND im Fall von Bränden. In weniger als 10 Minuten muss die Feuerwehr mit einer Kernmannschaft am Einsatzort sein - und dann sind die Schranken geschlossen. "Hah!", werden Ortskundige sagen, "wir haben doch extra wegen Huma eine West-Ost-Unterführung gebaut. Dann fahren die Rettungsfahrzeuge und die Feuerwehr da durch." Für die Feuerwehr gilt aber in bestimmten Fällen, dass sie eine Drehleiter zum Einsatz bringen müssen. Und passt diese durch die Unterführung? Und wenn sie passen sollte, gäbe es westlich der 66 noch immer keine Verbindung von z.B. Menden nach Hangelar. Folge: wir brauchen eine Drehleiter westlich der 66 und eine Drehleiter östlich der 66. Deshalb wird zur Zeit eine "feuerwehrtechnische Zentrale" westlich der 66 projektiert. Dann ist die 66 auch mit dem Fünf-Minuten-Takt zumindest für die Feuerwehr nicht mehr das große Problem.