Soziale Gerechtigkeit
Zeit der Solidarität und tätigen Hilfe
Von Wolfgang Köhler
24.3.2020/ Über die Zunahme von Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Ungeduld bis hin zu Wut und Hass haben sich in den letzten Jahren die Menschen vermehrt - und zu Recht - beschwert. Jetzt, in der schlimmsten Krise, an die ich mich mit meinem fortgeschrittenen Alter erinnern kann, sehe ich / sehen wir, dass wir als Gesellschaft zu anderem Fühlen und Verhalten befähigt und bereit sind. Nach einer (relativ kurzen) Zeit der Schockstarre, haben wir begonnen, Formen des Miteinander und der tätigen Hilfe wieder zu praktizieren, die durch die mit der Digitalisierung einhergehende Vereinzelung längst vergessen schienen oder jedenfalls nicht mehr wie im vor-digitalen Zeitalter wie selbstverständlich praktiziert worden sind. Deshalb hier ein Hoch! auf die Wieder-Entdeckung der ausführlichen Telefonate statt der kurzen SMS- oder WhatsApp-Nachricht. Ein Hoch! auf diejenigen, die an Nachbarschaftshilfe denken, sie organisieren und praktizieren. Ein Hoch! auf alle, die z.T. an Orten arbeiten, wo sie selbst virus-gefährdet sind, aber sich dennoch für die Versorgung der Menschen zur Verfügung stellen. Ein Hoch! auf alle, die diese Gesellschaft am Laufen halten: das medizinische Personal von der Reinemacher-Kraft bis zum Professor; die Arztpraxen, in denen das Personal oft genug vor leeren Regalen mit Schutzausrüstung steht; die Rettungsdienst-Kräfte, die nicht wissen, ob der Unfall-Patient, den sie gerade versorgen, ein CoVid-2 Infizierter ist; das Polizei- und Ordnungsdienst-Personal; die Bäcker, die Fleischer, die Gemüsehändler, das Kassenpersonal, die Menschen, die quasi unsichtbar bleiben, weil sie in der Warenannahme und im Lager arbeiten, dem Betreuungspersonal, das die Betreuung der Kinder gewährleistet, deren Eltern zur Arbeit sind, den Lehrer*innen, die einen digital-gestützten schulischen Notbetrieb aufrecht erhalten. Ein Hoch! auch auf alle, die sich hier nicht erwähnt fühlen.
DANKE! DANKE! DANKE!, dass Ihr das tut.
Sankt Augustiner Charta für Vielfalt und Integration
Die Vorstellungen des Aufbruch! zum Thema Vielfalt und Integration, die wir in einem Antrag an den Rat formuliert haben, finden Sie im folgenden PDF-Dokument.
PDF-Dokument [1.1 MB]